Was braucht ein Aussie?  
     
 
1. Was braucht ein Aussie an Beschäftigung?
  Ein Aussie ist ein Hütehund und braucht dementsprechend Bewegung, aber mit Bewegung allein ist es nicht getan! Dieser Hund möchte immer wieder neues lernen und immer wieder gefordert werden.

Es gibt viele Leute die haben es mit der Bewegung falsch verstanden, diese spielen so lange mit ihrem Hund Ball bis er „müde“ ist. Am nächsten Tag spielen sie wieder Ball bis der Hund nicht mehr kann. Und so weiter, ohne zu merken dass der Hund immer länger spielt. Anfangs spielen sie 20 Minuten, irgendwann ist es 1Stunde! Damit ist ihrem Hund nichts Gutes getan und ihnen auch nicht!
Damit trainieren sie sich einen Hund der 1 Stunde am Tag Ball spielen MUSS! Und mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit Gesundheitliche bekommt.

Das Ziel soll sein ein bisschen von allem aber in Massen! Ball spielen ist etwas schönes und das soll es bleiben. Also ist es am Herrchen nicht zu spielen bis der Hund nicht mehr kann, sondern dann aufzuhören wenn es am Schönsten ist. Das heisst nicht dass sie jetzt mit ihrem Welpen jeden Tag 20Minuten Ball spielen sollen! Ein Welpe hat ein sehr eingeschränktes „Beschäftigungstraining“! Geduld ist die Beste Tugend als Aussiehalter, erst mal Erwachsen werden lassen! Ansonsten bekommt der Hund gerne gesundheitliche Probleme.

Ein Aussie braucht Kopfarbeit, dies können sie gern beim Agility, Obedience, Frisbee, Dogdance, Flyball, ... machen. Es geht aber auch banaler: Trickspiele, Suchspiele, ... Man kann diesen Hunden die witzigsten Sachen beibringen. Blue kann z.B. Bellen, Flüstern (ganz leise bellen), Rolle, Männchen machen, ... Aber Blues absolutes Lieblichspielchen ist „Ball suchen“: Blue wird mit Sitz+Bleib an einer Stelle abgesetzt, wo er nicht sehen kann wo wir den Ball verstecken, mit Umwegen wird der Ball versteckt und geduldig warten bis "Such" kommt.

Die Dosierung!? Für mich das Wichtigste!

Es ist sehr schwer zu sagen wieviel sie mit ihrem Hund machen können/sollen, denn jeder Hund ist anders! Sie müssen selbst ein Gefühl dafür bekommen, auch wenn ihr Aussie fordert. Sie entscheiden wann gespielt, wann aufgehört, wann gegessen wird und nicht ihr Hund.

Es ist sicher nicht gut wenn der Hund täglich 3Stunden spazieren geht und zusätzlich:
Montags 1Stunden Frisbee
Dienstags 1Stunde Obedience
Mittwochs 2 Stunde Agility
Donnerstags 1 Stunde Trickspiel
Freitags 1 Stunde am Fahrrad
Samstags geht es 2Stunden mit zum Shopping in die Stadt
Sonntags der Besuch bei der Oma

So werden sie irgendwann einen überstressten Aussie haben und er zeigt es ihnen im schlimmsten Fall indem er Jemanden zwickt, Sachen anknabbert, ...

Ein solches Wochenprogramm ist selbst für sie zu anstrengend!

Es gibt nur eine Art herauszufinden wie viel Beschäftigung ihr Aussie braucht, prüfen sie ihren Hund und hören sie lieber zu früh auf als zu spät.
Ist ihr Hund glücklich? Kann er still bei ihnen vor dem Fernseher liegen? Kann er zur Ruhe kommen?
Wenn dies nie der Fall ist dann müssen sie dringend etwas ändern, denn diese Ruhephasen sind sehr wichtig! In diesen können sie ihren Aussie auch gerne Verwöhnen, ihn an Stellen kribbeln wo er schlecht ran kommt... Es fördert die Bindung und entspannt Hund und Halter!
Einen schlafenden Hund sollte man aber nicht wecken!
Hunde lieben die Routine, ich habe zum Beispiel eingeführt dass abends geknuddelt, gestreichelt und gekribbelt wird. Erst Halsband ausziehen (erst wenn der Hund auf der Seite liegt)... Es beruhig nicht nur den Hund!

Sollte ihr Hund aber nicht zur Ruhe kommen indem er hechelnd vor ihnen steht oder ihnen Sachen anknabbern..., dann ist er entweder unterfordert oder überfordert! An ihnen herauszufinden!

Grundsätzlich können sie aber nicht vom Aussie verlangen, sich in den Eck zu legen.
Erstens ist er am Liebsten immer bei seinem Herrchen (auch mit auf Klo!!!) und zweitens wird er sich eher selber eine Beschäftigung suchen. Es gibt so viele Leute die diesen Hund unterfordern/überfordern und ihn dann mit Macken abgeben müssen!
2. Was braucht ein Aussie sonst noch?
  Fellpflege:
Die meisten Aussies sind pflegeleicht und haben 1-2 mal im Jahr einen Fellwechsel wo dann etwas mehr anfällt. Grundsätzlich ist es aber sehr einfach einen Aussie zu groomen, details gibt es hier.
Kämmen kann man auch vielleicht einmal im Monat...

Einen festen Platz in der Familie:
Der Australian Shepherd ist ein sehr sensibeler aber dennoch robuster Hund, der einen Anschluss an die Familie braucht. Er sucht und braucht diesen Bezug, meistens sucht er sich eine Bezugsperson aus und vergöttert diese. Damit ist es aber nicht getan, dieser Hund braucht eine Rudelführer.  Das heisst wenn einer etwas sagt dann ist das auch so gemeint!

Eine positive und konsequente Erziehung:
Geschrei und Schläge / Erziehung mit Hilfsmitteln (Anti-Bell Halsbänder/Elektroschocker/...) sind beim Aussie und bei uns an der falschen Adresse! Aussies sind so sensibel und so intelligent, da braucht man das erst nicht! Das Problem ist nie der Aussie sondern der Mensch!!!
Und schon wieder sind wir bei der Geduld, mit dieser können sie den längeren Weg gehen aber sie bekommen einen Freund für Leben! Mit Geduld und dem richtigen Training lernt ihr Aussie am Besten, mit positiver Bestärkung:  
(Viele Psychologen haben sich lange und tun es noch mit der Frage beschäftigt wie Menschen lernen. Hier gibt es einige Theorien, eine die nicht mehr aktuell ist, aber für mich für Hunde zutrifft, ist von Skinner und wird „behaviorisme“=“Verhaltensforschung“ genannt. Er hat damals das Experiment mit einer Ratte durchgeführt, indem er sie belohnt und bestraft hat. Mit den Hunden habe ich gelernt fast genauso zu arbeiten nur eben das Bestrafen ist etwas anders, die Basis:)
„Bestärken“ = Leckerchen / Ball/ ... und loben
„Bestrafen“= Ignorieren
Macht der Hund das was ich mir gewünscht habe wird er belohnt und belobt (je besser es war desto doller wird er gelobt)
Reagiert der Hund nicht, versuche ich es anders bis der Hund reagiert und gelobt werden kann
IMMER mit Erfolg aufhören
Macht der Hund etwas was ich nicht mag gibt es ein „Pfui“ / „nein“ reagiert der Hund auf dieses wird er gelobt.

Dieses System heisst einen Weg zu finden bis man den Hund loben kann und das hat der Aussie sehr schnell verstanden.
Dennoch wird er alles in der Pubertät austesten, deshalb ist es wichtig konsequent zu bleiben.
3. Sind sie Aussietauglich?
  Ein Aussie ist nun Mal nicht ein Hund für Jedermann, dies haben schon viele Leute rausfinden müssen. Meistens war eine Trennung vom Hund nicht mehr unumgänglich, der Leittragende war den Hund. Ein Aussie ist ein Rudeltier, das gerne wie ein Diamant aufblühen möchte und sein Leben lang bei seinen Menschen verbringen will!
 
 
 

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Troublemaker Australian Shepherds

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